The Sound of Music
Robert Wise | US 1965 | 172 min | OVMit: Julie Andrews, Christopher Plummer, Eleanor Parker, Richard Haydn, Peggy Wood
Der Life Ball 2018 nimmt ihn zum Motto, der »FALTER« fragt sich, warum ihn keiner kennt, wir zeigen Euch den Film: THE SOUND OF MUSIC als Special Screening im FILMHAUS. Wir wünschen viel Vergnügen beim Ritt auf dem Schagoberspony durch die Alpen, dieses Feelgood-Kult-Muscial macht immer wieder Spaß.
Mit über 1,2 Milliarden Besuchern weltweit ist THE SOUND OF MUSIC der fünf erfolgreichste Film aller Zeiten, obwohl ihn in Österreich selbst kaum jemand gesehen hat.
Die von Rodgers & Hammerstein geschriebenen Songs sind ein großer Teil der Erfolgsgeschichtedes Films. Nein, „Edelweiß“ ist nicht die österreichische Nationalhymne. Aber jeder, der dieses Musical um die singende Trapp-Familie gesehen hat, scheint das zu glauben.
Die Verfilmung mit Julie Andrews und Christopher Plummer prägte lange Zeit das Bild Österreichs.
Auszüge aus dem lesenswerten Artikel von Klaus Nüchtern (zur Gänze im Falter 22/18):
„The Sound of Music“ ist das Symptom einer transatlantischen Verfehlung: Millionen von US-Amerikanern wissen nur dank des Films, dass es in Austria keine Kängurus gibt, aber die Österreicher haben keinen Schimmer, wovon da die Rede ist: „Trapp Family?,Sound of Music‘? What the fuck?! Basierend auf „The Story of the Trapp Family Singers“, den 1949 im amerikanischen Original erschienenen Memoiren der Maria von Trapp, geborene Kutschera, hatte das erfolgreiche Broadway-Duo Richard Rogers (Musik) und Oscar Hammerstein II (Text), 1959 das Musical „The Sound of Music“(SoM) herausgebracht. Sowohl dieses als auch die gleichnamige Verfilmung beziehen sich freilich nur auf den ersten Teil der Autobiografie: Die eigentliche Success-Story in den USA bleibt ausgespart.
Erzählt wird, wie Maria als Klosterschwester im Haushalt des verwitweten Marineoffi ziers und U-Boot-Kommandanten Georg Ritter von Trapp anheuert und die Erziehung von dessen sieben Kindern übernimmt. Die beiden heiraten schließlich und feiern als singende Familie erste Triumphe. Als Baron von Trapp, ein entschiedener Nazi-Gegner, nach dem „Anschluss“ zur deutschen Kriegsmarine nach Bremerhaven abkommandiert wird, entscheidet sich die Familie zur Flucht. Diese glückt, und „The Sound of Music“ endet mit einer Hymne an die Unverzagtheit: „Climb every mountain, / Ford every stream, / Follow every rainbow, / Till you find your dream. // A dream that will need /All the love you can give, / Every day of your life / For as long as you live.
Seit über einem halben Jahrhundert gilt Robert Wise‘ „The Sound of Music“ in weiten Teilen der Welt als Inbegriff des Österreichertums. Am 2. März 1965 in den Kinos angelaufen, überflügelte der Film zeitweise sogar „Gone with the Wind“ und avancierte in den USA zum erfolgreichsten Film aller Zeiten, ehe er 1972 von Francis Ford Coppolas „The Godfather“ überholt wurde [….]
In Deutschland und Österreich, wo der Film am 25. Dezember in die Kinos kam, floppte er vollkommen und wurde in Salzburg bereits drei Tage später wieder abgesetzt. Der Filmkritiker der Arbeiter-Zeitung, Fritz Walden (im übrigen einer der Mitbegründer der Viennale) gab sich allerdings milde-ironisch. Für ein österreichisches Publikum sei „Meine Lieder -meine Träume“, so der deutsche Verleihtitel, wohl ein ähnliches Erlebnis wie eine deutsche Karl-May-Verfilmung für Sioux-Indianer. In Anspielung auf den Umstand, dass Wise durch seine Verfilmung der „West Side Story“(1961) bekannt geworden war, schreibt Walden: „Man könnte den ( ) Film auch die Eastside-Story der freien Welt benennen, also eines Zipfels, in dem sich die Staaten nicht mehr so genau auskennen.
[…] Was auch immer man dem Film berechtigterweise vorhalten kann, so lädt er die Zuseher doch auch dazu ein, sich aufs Schlagoberspony zu schwingen und an einer „Magical Mystery Tour“ teilzunehmen, die zwei Jahre später von vier Burschen aus Liverpool besungen werden sollte: „All you need is love, love, love.“ (Klaus Nüchtern, Falter 22/18)