Teki Cometh
OT: TekiDaihachi Yoshida | JP 2024 | 108 min | OmeU
Mit: Kyōzō Nagatsuka, Kumi Takiuchi, Yuumi Kawai
Q&A mit Regisseur Daihachi YOSHIDA
Die Tage von Watanabe, Professor für französische Literatur im Ruhestand, verlaufen in ritualisierter Ordnung – er kocht hingebungsvoll einfache Mahlzeiten, schreibt Kolumnen zu seinem Fachgebiet und trifft gelegentlich ehemalige Studentinnen. Nach außen hin gefasst, rechnet er insgeheim nach, wie lange seine Ersparnisse – und damit sein Leben – noch reichen werden. Die fragile Routine zerbricht, als eine kryptische Botschaft auf seinem Computer erscheint: „The Enemy Is Coming.“ Von da an verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Seine verstorbene Frau Nobuko kehrt zurück, um ihn für seine Bindung zu einer ehemaligen Studentin zu tadeln, während eine junge Bewunderin seine Einsamkeit herausfordert. Träume von grotesker Komik kippen in dunklere Visionen voller Schuld und Sehnsucht. Bewusst werden die Grenzen zwischen Wachsein und Halluzination verwischt und ziehen uns in Watanabes desorientierte Innenwelt. Ist der vermeintliche „Feind“ nun die fortschreitende Demenz, die Angst vorm Tod oder das eigene schlechte Gewissen?
Basierend auf Yasutaka Tsutsuis Roman von 1998 inszeniert Daihachi Yoshida ein eindringliches Schwarz-Weiß-Drama über Alter, Erinnerung und die fließenden Grenzen zwischen Realität und Traum. Für die außergewöhnliche Leistung wurde er mit dem Hauptpreis als Bester Film beim Tokyo International Film Festival ausgezeichnet, darüberhinaus erhielt er auch noch den Preis für die Beste Regie und die Auszeichnung des Besten Darstellers ging an Hauptdarsteller Kyōzō Nagatsuka. Auch bei den Asian Film Awards wurde Yoshida für die Beste Regie ausgezeichnet, fünf weitere Nominierungen folgten. In einer wesentlichen Nebenrollen sehen wir Yuumi Kawai, die bei diesem Festival auch noch in A Bad Summer, She Taught Me Serendipity und Renoir zu sehen ist. Ebenso mehrfach bei Japannual vertreten ist Nebendarstellerin Kumi Takiuchi (How Dare You? und Ravens).