Maelstrom
OT: MaerusutoromuMizuko Yamaoka | JP 2022 | 79 min | OmeU
Eine junge japanische Kunststudentin mit großen Plänen bereist Europa (Berlin, auch Wien) und studiert in den USA. Sie macht ihren Abschluss in New York und hat beste Aussichten auf einen Job. Auf dem Weg zur Bank, um die Kaution für ihre neue Wohnung abzuheben, geschieht ein Unfall. Ein alltäglicher Unfall im Straßenverkehr mit weitreichenden Folgen für die Betroffene. Als sie im Spital wieder aufwacht, erfährt sie, dass sie nie wieder gehen können wird, für den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl gebunden. Sie kehrt nach Japan zurück, muss sich wieder in die Obhut ihrer Eltern begeben und lernt aufs neue ihre Identität als Frau und Künstlerin zu schaffen. Das Wiederfinden und neuerliche Verknüpfen mit dem früheren so sicheren Selbst wird zur frustrierenden und von Rückschlägen geprägten Hauptaufgabe in einem Japan, das ganz eigene Herausforderungen für Menschen mit Behinderung hat. Bei einem Aufenthalt in Dänemark erlernt sie den Umgang mit Kamera und Schnitt.
Mizuko YAMAOKA erzählt ihre Geschichte selbst in einer Art Essayform unterlegt mit Bildern aus einer weit entfernt scheinenden Vergangenheit. Teil des Wiederfindungsprozesses und der Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit ist auch das Aufzeichnen der aktuellen Realität mit einer Kamera. So entsteht ein über Jahre anwachsendes Selbstportrait einer Frau, die nicht bereit ist aufzugeben und ihren Halt in der künstlerischen Verarbeitung ihres Schicksals findet. Die Regisseurin wird persönlich in Wien sein, um über ihre Arbeit zu erzählen. Nach ihrem Kurzfilmdebüt 2016, erhielt sie nun für ihren ersten Langfilm den Japan Documentary Film Award beim Screenshot Film Festival.