Im brütend heißer Sommer, der kein Ende nehmen will, arbeitet Mamoru Sasaki als gewissenhafter junger Sozialarbeiter, der mit dem aufrichtigen Wunsch beginnt, Menschen zu helfen, aber zunehmend zwischen Mitgefühl, Korruption und Kriminalität gefangen wird. Zunächst soll er einen Klienten überwachen, der verdächtigt wird, zu Unrecht Invalidenleistungen zu beziehen. Seine scharfsinnige Kollegin Yuko drängt ihn, den Betrug aufzudecken. Gleichzeitig gerät er in einen noch dunkleren Skandal: Ein anderer Kollege, Takano, erpresst eine alleinerziehende Mutter, Aimi, zu sexuellen Gefälligkeiten. Als Sasaki versucht, Aimi und ihr Kind zu schützen, verstrickt er sich tiefer in ein Netz aus Erpressung, Ausbeutung und organisierter Kriminalität, das von einem brutalen Hostclub-Boss gesponnen wird. Inmitten der glühenden Sommerhitze folgen wir Sasaki beim Abstieg vom idealistischen Beamten in einen Abgrund aus kalter Bürokratie, skrupelloser Macht und sozialer Verzweiflung.

Hideo Jōjō ist dem Japannual Publikum schon lange kein Unbekannter mehr: Twilight Cinema Blues (JPL ’24), Thorns of Beauty (JPL ’23) oder Love Nonetheless (JPL ’22) waren einige der bei diesem Festival gezeigten Werke des Regisseurs und damit nur ein kleiner Teil seines vielfältigen Oeuvres, das manchmal bis zu fünf Filme pro Jahr umfasst. Diesmal wird er von der ersten Liga der japanischen Schauspielzunft unterstützt: Takumi Kitamura ist aus Sakura (2020) in guter Erinnerung geblieben und ist in diesem Jahr außerdem noch in Baka’s Identity zu sehen. Auch Yuumi Kawai braucht man nicht mehr näher vorzustellen: Ihre Hauptrollen in A Girl Named Ann und Desert of Namibia beim letztjährigen Japannual sind unvergesslich und auch heuer können wir sie gleich mehrmals bewundern (Teki Cometh, She Taught Me Serendipity und Renoir).