Strangers in Kyoto
OT: Bubuzuke dōdosuMasanori Tominaga | JP 2025 | 95 min | OmeU
Mit: Mai Fukagawa, Zuru Onodera, Reiko Kataoka
Der humorvolle Blick auf die komplexen, oft unausgesprochenen sozialen Codes Kyotos folgt der Geschichte von Madoka, einer naiven jungen Frau aus Tokyo, die in die angesehene Familie Shibusawa eingeheiratet hat, deren Traditionsgeschäft seit Generationen hochwertige Fächer herstellt. Voller Enthusiasmus und Naivität möchte Madoka ihre neue Heimat verstehen und sich integrieren. Gemeinsam mit ihrer Freundin, der Zeichnerin Riko, beginnt sie, ihre Eindrücke in einer Manga-Essay-Serie festzuhalten. Zunächst scheinen ihre Bemühungen gut anzukommen. Sie interviewt ihre Schwiegereltern und verwandelt die Gespräche in charmante Manga Folgen. Doch Madokas Enthusiasmus schlägt schnell ins Gegenteil um, als sie den einflussreichen Geschäftsfrauen Kyotos vorgestellt wird. Dort stoßen ihre direkten Fragen auf höflich verschleierte Ablehnung und versteckten Spott. Und als Madoka dann auch noch im TV über das „verschwindende Gesicht Kyotos” schwafelt, wird ihr vom „echten” Kyoto ihre Rolle als Außenseiterin klar vor Augen geführt und die alte Hauptstadt zeigt der der neuen Hauptstadt wieder einmal ihre Grenzen auf.
Regisseur Masanori Tominaga war bereits 2018 mit Pumpkin and Mayonnaise bei Japannual vertreten. Sein neuer Film basiert auf einem Drehbuch von Atsushi Asada, der auch die Vorlage zu I Am What I Am, einem der Publikumsfavoriten bei Japannual 2023, verfasste. Hauptdarstellerin Mai Fukagawa begann ihre Karriere als Idol bei Nogizaka46 und hatte danach Rollen bei Rikya Imaizumi und kürzlich bei Hideo Jōjō (Welcome to the Village). Ritsu Ōtomo als ihr Ehemann war auch bereits bei Pumpkin und Mayonnaise mit dabei, ebenso wie Nebendarsteller Ryūya Wakaba. Dieser ist darüberhinaus so etwas wie ein Stammspieler bei den Filmen von Rikya Imaizumi.