Auf den Hügeln oberhalb von Nagasaki fristet Osamu sein einfaches Dasein, das ereignislos ist, sich selbst aber zu genügen scheint. Die Nachwirkungen einer Reihe von Schicksalsschlägen haben ihn ausgehöhlt und abgeschieden hinterlassen. Ohne Beschäftigung schwitzt er ziellos durch den brütend-heißen japanischen Sommer. Das unerwartete Auftauchen seiner 17-jährigen Nichte Yuko, die bei ihm widerwillig eine Bleibe sucht, wirft ihn aus seinem zurückgezogenen Alltag. Ihr Zusammenleben beginnt fremd und ohne Vertrauen: Sie streift wie eine Suchende durchs Haus; er spricht genervt in Halbsätzen und lässt Aufgaben unvollendet liegen. Um sie herum atmet die Stadt – Zikaden, streunende Katzen, salzige Luft, steile Gassen, die entweder heimwärts oder einfach weg führen. Yuko testet die Grenzen von Sicherheit und Zuneigung, während ihr Onkel mit einem Zorn ringt, der tief in ihm wühlt und ihn gefangen hält. Erst der langersehnte Regen weicht die vertrocknete Fassade auf und erweckt leise Hoffnung auf Verständnis und ein wenig gegenseitigen Trost.

On Summer Sand erhielt beim Filmfestival in Shanghai den Großen Preis der Jury. Bei Japannual wurde der letzte Film von Regisseur Shinya Tamada I Am What I Am  2023 knapp zweiter beim Japannual Publikumspreis. Für seine Verfilmung des Theaterstücks von Masataka Matsuda konnte er mit Schauspiel Veteran Joe Odagiri die Idealbesetzung finden. Odagiri war bereits in einer Reihe von Filmen bei Japannual zu sehen, von Over The Fence (2016) bis The Asian Angel (2021). Der große Coup gelang aber mit der Besetzung von Jungstar Akari Takaishi. Sie is als eine der Baby Assassins mittlerweile weltbekannt und ist bei Japannual in diesem Jahr auch in einer ganz unterschiedlichen Rolle in dem Film Ghost Killer zu sehen.