Offbeat Cops
OT: Idojirei wa ongakutai!Eiji Uchida | JP 2022 | 119 min | OmeU
Mit: Hiroshi Abe, Nana Seino, Hayato Isomura, Kiyohiko Shibukawa, Mitsuko Baisho
Als raubeiniger Bulle, der seine Dirty Harry Methoden auch auf Verbrecher kleineren Kalibers anwendet, gerät der Cop Naruse zunehmend ins Schussfeld vielseitiger Kritik, auch seitens seiner Vorgesetzten. Als er bei der Ermittlung eines Raubüberfalls aber wieder über alle Stränge schlägt, wird Naruse versetzt – in die polizeiliche Musikkapelle.
Naruse wird Dank seiner schlagenden Talente ans Schlagzeug gesetzt, sein rundum fehlendes Taktgefühl ist dabei aber nicht hilfreich. Naruse hält dies anfänglich für einen schlechten Scherz, da er sein Leben der Polizeiarbeit gewidmet hat und sein Alltag sonst nur aus der Pflege seiner dementen Mutter und einer zunehmend distanzierten Beziehung zu seiner Tochter besteht. Die musikalische KollegInnenschaft sieht in ihm anfangs auch nur einen Störfaktor und nur langsam nähert man sich gegenseitig an. Naruse beginnt erstmals auf andere zu hören und versucht einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Und er wäre kein leidenschaftlicher Cop der alten Schule, würde er nicht die Chance zur aktiven Verbrechensbekämpfung auch unter der Deckung einer harmlos wirkenden Polizeiband finden. Radetzkymarsch inklusive.
Der auch im Comedy Fach äußerst versierte Regisseur Eiji UCHIDA präsentiert nach seinem Transgender Drama Midnight Swan (Publikumspreis bei JPL ’21) dieses Jahr einen deutlich lustigeren Zugang zum Thema unterschiedlicher Seelen, die widerwillig Gemeinsamkeit finden. Hiroshi ABE mimt überzeugend die coole Polizistensocke, der man im echten Leben nicht begegnen möchte, aber hier Ziel und Ausgangspunkt einiger Erheiterung ist. Sehr hilfreich dabei ist das komödiantische Talent von Publikumsliebling Kiyohiko SHIBUKAWA, der wieder einmal beweist, warum man ihn so gerne und auch häufig sieht.