My Small Land
Emma Kawawada | JP 2022 | 114 min | OmeUMit: Lina Arashi, Daiken Okudaira, Lilly Kahafizadeh, Lion Kahafizadeh, Hanae Kan, Oolongta Yoshida
Ein sonniger Frühlingsnachmittag im Grünen. Eine kurdische Hochzeit im Freien, traditionelle Kleider, es wir im Kreis getanzt und in die Hände geklatscht. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Nichts deutet darauf hin, dass wir uns hier mitten in Tokyo befinden. Sarya, die junge Kurdin, ist hier aufgewachsen. Sie besucht die High School und arbeitet zusätzlich in einem Kombini. Sie komme aus Deutschland, erzählt sie ihren KollegInnen, alles andere wäre zu schwierig zu erklären. Ihr Vater ist vor Jahren als kurdischer Flüchtling nach Japan gekommen, um den offiziellen Status ringt er aber immer noch.
Als die Behörden ihren Aufenthaltsstitel für ungültig erklären, ist die ohnehin schon prekäre Familiensituation zusätzlich bedroht. Von nun an dürfen sie die Grenzen Saitamas nicht verlassen. Sarya vertraut sich ihrem Arbeitskollegen Sato an. Die Zuneigung zwischen den beiden ist groß und als nun ihr Vater sogar festgenommen wird, braucht Sarya jede Unterstützung.
Das spannungsgeladene Erstlingswerk der Regisseurin Emma KAWAWADA lässt die Erfahrung erahnen, die sie als Regieassistentin bei KORE-EDA, der hier als Executive Producer fungiert, sammeln konnte. Der Film, der in der Generations Schiene beim Festival in Berlin lief und auch eine Auszeichnung erhielt, gewinnt auch an Dichte durch die Kameraarbeit des erfahrenen Hidetoshi Shinomiya, der zuletzt in Drive My Car für die Bildgestaltung sorgte. Aus Schutz vor Repressionen, stammen die meisten der Darstellenden nicht direkt aus der Kurdisch-Japanischen Flüchtlingscommunity. Die Stärke der Hauptdarstellerin Lina ARASHI ist jedoch mehr als überzeugend.