Ivo
Eva Trobisch | DE 2024 | 104 min | DFMit: Minna Wündrich, Pia Hierzegger, Lukas Turtur, Lilli Lacher
Der neue Film von Eva Trobisch („Alles ist gut“) war einer der Höhepunkte der Berlinale 2024 und erzählt eine außergewöhnliche Dreiecksbeziehung. Getragen wird diese von drei großartigen Darsteller:innen: Minna Wündrich, Lukas Turtur und Pia Hierzegger („Wilde Maus“, „Der Knochenmann“, „Nacktschnecken“).
Ivo (Minna Wündrich) arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Täglich fährt sie in unterschiedliche Haushalte. Zu Familien, Eheleuten und Alleinstehenden. In kleine Wohnungen und große Häuser. In immer verschiedenes Leben und Sterben, in immer verschiedenen Umgang mit der Zeit, die bleibt. Zuhause haben sich ihre pubertierende Tochter und ihr Hund wegen Ivos Arbeitszeiten längst selbstständig gemacht. Von früh bis spät ist Ivo in ihrem alten Skoda unterwegs, die Freisprechanlage stets in Betrieb. Das Auto ist ihr zum persönlichen Lebensraum geworden, hier nimmt sie ihre Mahlzeiten zu sich, arbeitet, singt, flucht und träumt.
Eine ihrer Patient:innen, Solveigh (Pia Hierzegger), war schon vor ihrer Erkrankung eine enge Freundin. Auch zu Solveighs Mann Franz (Lukas Turtur) hat Ivo eine enge Beziehung. Tag für Tag arbeiten sie bei der Pflege von Solveigh arbeiten zusammen. Und sie schlafen miteinander. Solveighs Kräfte schwinden, bald ist sie bei den einfachsten Verrichtungen auf fremde Hilfe angewiesen. Die letzte Entscheidung will sie alleine treffen, Franz soll nichts davon erfahren. Sie bittet Ivo, ihr beim Sterben zu helfen.
Mit ihrem zweiten Spielfilm gelingt Eva Trobisch ein veritables Wunder. Mit größter Selbstverständlichkeit und Lebendigkeit erzählt „Ivo“ voller Respekt und tiefer, unsentimentaler Anteilnahme von einer Lebenswelt, die den Tod immer vor Augen hat. Von den Menschen, die helfen, die Zeit, die bleibt, mit Leben zu erfüllen, und dabei ihr eigenes Leben meistern müssen. Von Momenten des Schmerzes und des Glücks, vom Fließen und Stillstehen der Zeit. Von der Menschlichkeit im Angesicht des Abschieds. Grandios gefilmt von Adrian Campean, immer auf Augenhöhe mit denen, für die es um alles geht. Getragen von einem wunderbaren Ensemble, ist Minna Wündrich als Ivo in ihrer ersten großen Kinorolle das mitreißende Kraftzentrum des Films, fokussiert, lebenshungrig, empathisch, chaotisch, leidenschaftlich. Wie das Leben selbst.
Berlinale 2024: Heiner-Carow-Preis
Crossing Europe 2024: Abschlussfilm
Filmfestival Bozen 2024: Bester Film
»Ein großzügiger und offener Film.«
»Ein außergewöhnlich komplexer und ergreifender Film (..) Minna Wündrich liefert eine unglaublich schöne und poetische Vorstellung ab.«
»Ein emotionaler und dennoch rationaler Film.«
»Ein entwaffnend wahrhaftiger Film… Eva Trobisch ist unbestreitbar eine wichtige neue Stimme im deutschen Kino.«
»Ein herausragender, fesselnder Film in der Grauzone zwischen Ohnmacht und Allmacht.«
Télérama
»Ein klug beobachtender Film.«
»Minna Wündrich als Darstellerin der Titelfigur ist eine stille Wucht.«
»IVO verbindet feine Dramaturgie, präzise Beobachtungsgabe und eine Tragödie mit Leichtigkeit und Ironie. …Und präsentiert die uneitel, geerdet und voller Charisma spielende Minna Wündrich in der Titelrolle, die als einzige keine Angst vor dem Tod hat, weil sie das Leben davor nicht fürchtet.«
»Ein kleines Wunder ist Eva Trobisch gelungen: IVO ist ein urbanes Roadmovie über die Sterblichkeit, voller Leben und Schmerz, Alltäglichem und Kuriosem.«
»Die wohl ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte des Kinojahres«
»IVO erzählt nebenbei von der Kostbarkeit des Lebens«
»Großer Ernst, große Komik, großer Eigensinn«