Manieristische Zaubergärten
OT: Short Film ProgramFR 2015 | 120 min | DF
Der französische Landschaftsarchitekt Jean-Philippe Teyssier (ent-) führt uns als Gestalter und Erzähler dieser Sendereihe von Arte zu den schönsten und kunstvollsten Renaissance- und Barock-Gärten Italiens nach Bomarzo, Ninfa, Valsanzibio und Villa d’Este bei Tivoli. Aus seinen Begegnungen im Austausch mit Menschen, die sich leidenschaftlich der Gartenpflege widmen, ergibt sich ein bewegendes und einfühlsames Panorama vom Wesen der Gartenkunst. Vielen Gärten des Quattro- und Cinquecento liegt ein mythologisches Grundkonzept zugrunde. Die hierarchische und axiale Anordnung entspricht nicht selten einer Rangordnung und bühnenhafte Rauminszenierung, die sich beim Ablaufen der Pfade enthüllt. All diese außergewöhnlichen Orte und Plätze der höfischen und sakralen Lust- und Naturgärten erzählen Geschichten von Leidenschaften und Reisen, von Farben und Formen, die sich „lesen“ bzw. interpretieren wie ein offenes Geschichtsbuch von der Antike bis zur Gegenwart.
Mit den Filmen:
Zaubergarten von Ninfa
R: Aloïs-Marie Lenoan | F 2016 | 26 Min | DF
In den antiken Schriften von Plinius dem Älteren ist von einem wunderbaren Ort mit vielen Wasserquellen und Brunnen die Rede. Nicht von ungefähr leitet sich der Name Ninfa daher von den antiken Naiaden-Nymphen ab, den guten Geistern des Wassers. Doch die Stadt verfiel durch Krieg, Seuchen und Erdbeben buchstäblich zu Boden. Doch zur Zeit der grassierenden Ruinen-Romantik im 19. Jahrhunderts wurde Ninfa wiederentdeckt. Sehr viele Sumpfblumen und Hecken machen diesen Ort erst recht romantisch.
Sacro Bosco von Bomarzo
R: Aloïs-Marie Lenoan | F 2016 | 26 Min | DF
Der Sacro Bosco (heiliger Hain) von Bomarzo ist ein geheimnisvoller wie exzentrischer Zauberwald im Schlossgarten des Palazzo Orsini-Farnese in Viterbo nördlich von Rom. Mit den Architekten Giacomo Barozzi da Vignola, Pirro Ligorio und dessen Nachfolgern, ließ Vicomte Orsini-Farnese am Fuße seines Schlosses in Viterbo einen „Waldpfad“ mit monströsen Steinfiguren („parco dei mostri“) anlegen, in dem er die Dämonie des Ortes und den damit verbundenen romantischen Schauergeschichten offenbart. André Breton, Salvador Dalí und Ezra Pound waren die ersten prominenten Besucher des Parks, dem sie ihre Huldigungen in Gedichten und Metaphern widmeten.
Giardino Villa d’Este
R: Emmanuel Descombes | F 2015 | 26 Min | DF
Der in der Nähe von Rom gelegene Garten der „Villa d’Este“ ist ein Hauptwerk der manieristischen und frühbarocken Gartenbaukunst, das als Vorbild für fast alle Kunstgärten nördlich der Alpen diente. Anlegen ließ ihn bereits im 16. Jahrhundert der Bauherr und Stadthalter von Tivoli Kardinal Ippolito II d’Este, ein Sprössling jener berühmten Familie aus Ferrara, der damit seine Vormachtstellung und hohe Bildung mit sowohl einem prunkvollen Palastbau als auch einer mythologisch inspirierten Gartenanlage demonstrieren wollte…
Villa Barbarigo – Giardino Valsanzibio
R: Timo Ebermann | F 2015 | 26 Min | DF
Inmitten einer begrünten Hügellandschaft südwestlich von Padua bei dem Ort Monselice, erstreckt sich über acht Hektar das Anwesen von Valsanzibio – benannt nach dem heiligen Sankt Eusebius (á la „San Zibio“). Einer der bedeutendsten noch gut erhaltenen historischen Gärten wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zur jener wundervollen Anlage im Schloss- und Lustgarten der Sommervilla Barbarigo bei Padua angelegt. Ein berauschendes Universum aus Wasserbecken, Fontänen, klassischen Vasen und Urnen sowie mehrerer episodische „Themengärten“, empfangen den Besucher inmitten der saftig grünen Landschaft…