Kosukes Dasein ist aufregend, ausgeglichen und erfolgreich. Als schwuler Herausgeber eines Modemagazins in Tokyo verfügt er über ein geselliges Sozialleben und kann sich kaum über Mängel beklagen. Das war nicht immer so, seine frühe Jugend im ländlichen Japan  war vom frühen Tod der Mutter und von der Geheimhaltung seiner Homosexualität geprägt. Ein neuer Personal Trainer tritt in sein Leben, ganz unterschiedlich vom Typ, und die beiden beginnen eine Beziehung. Ryuta kommt aus armen Verhältnissen und ist gezwungen Nebenjobs (auch sexueller Natur) anzunehmen. Er stellt Kosuke seiner bedürftigen Mutter vor, die ihn einst alleine großgezogen hat, und die Partnerschaft verkompliziert sich, nicht zuletzt durch den spürbaren Wohlstandsunterschied zwischen den Partnern. Sind ökonomische Unterschiede in einer Beziehung durch Liebe, Verständnis und Großzügigkeit überbrückbar? Ein schwerer Schicksalsschlag schiebt diese Frage gänzlich in den Hintergrund.

Pieta in the Toilet (2015), so hieß der bislang größte Erfolg des Regisseurs Daishi MATSUNAGA, mit Hanalei Bay lieferte er 2018 einen deutlich gelungeneren Film ab. Für sein neuestes Werk Egoist scheut er nicht vor einer Reihe expliziter schwuler Sexszenen zurück und gibt dem Film eine Authentizität, für die ein eigens engagierter LGBTQ-inclusive Director zu sorgen hatte. Ganz großartig verkörpert Ryohei SUZUKI den modebewussten Dandy mit einer herausragenden darstellerischen Leistung, ihm gegenüber spielt Hio MIYAZAWA seinen Boyfriend deutlich zurückhaltender und gewann dafür bei den Asian Film Awards den Preis als Bester Nebendarsteller. Er war auch 2022 bei Japannual in Goodbye Cruel World zu sehen, am bekanntesten war seine Rolle in his von Rikiya IMAIZUMI (2020).